
Wie es begann, Warum?
Schon in den jungen Jahren als kleiner Bub interessierte mich die Geschichte und Archäologie, wo ich auch die erste Rüstung mir selber anfertigte, mittlerweile beschäftige ich mich intensiv mit der Archäologie und das seit gut 30 Jahren.
Als ich die Römerausstellung Anno 2000 im "Lockschuppen" in Rosenheim besuchte wurde ich von der faszinierenden Antiken Welt verstärkt in den Bann gezogen.
In mir wuchs der Wunsch, die gezeigten Artefakte in neuem Glanze erstrahlen zu lassen.
Der Salzherr von Hallstatt
Am Anfang war es eine authentisch archäologische Rekonstruktion „Der Salzherr von Hallstatt“
Diese Gewandung „Amazonenkrieger“ ist aus meiner ehemaligen hallstattzeitlichen (frühe Kelten) Darstellung um 600v.Chr. entstanden, die ich seit ca. 2000 betrieben habe.
„Der Salzherr von Hallstatt“
... hier wurde versucht einen reichen südostalpinen, heute Österreich und Slowenien, frühen Kelten (Hallstattzeit, um 600 v. Chr.) nach sogenannten Panzergräbern darzustellen.
Die prunkvolle fürstliche Tracht, Bewaffnung, die möglichst nach heutigen Archäologischen Erkenntnissen rekonstruiert wurde.
Um diesem dem interessiertem Publikum z. B. auf einer Museums-Veranstaltung, Stadtfest vorzuführen (Living History, Reenactment).
Hier einige Museumsveranstaltungen als Bespiel in dem ich als „Der Salzherr von Hallstatt“ aufgetreten bin, Manching, Hallstatt, Hallein, Heuneburg, Stuttgart, Frög, NHG Nürnberg, Federseemuseum,......

Abb. Der Salzherr von Hallstatt, um 600 v.Chr.
Freilichtmuseum Opfermoor Oberdorla 2005 Thüringen.
Provozieren mit archäologischen Fakten
Mit meiner damaligen hallstattzeitlichen Darstellung “Der Salzherr von Hallstatt“ was in der Reenactorswelt ganz neu war, bin ich gleich am Anfang schon bei einigen Personen auf Unverständnis, Staunen, und Aussagen wie „das gab es nicht“ gestoßen, wie z. B. die Kelten hatten alle karierte Stoffe und Hosen, aber keine Röcke, was zu sehr interessanten Diskussionen geführt hat.
Es gibt genügend originale Textilbefunde die kein kariertes Muster zeigen, ebenso zeitgenössische Abbildungen aus der Hallstattzeit, bei der Männer rockähnliche Bekleidung tragen.
Ich konnte alleine schon durch das Zeigen und Vorführen von Hygieneobjekten wie Rasiermesser, Pinzette, Fingernagelschneider, Ohrlöffel, Haarkamm und Spiegel provozieren, wenn ich diese Dinge vor staunendem Publikum vorführte, meinten einige die Kelten waren ungepflegt und hatten alle lange Bärte und kannten die Gerätschaften nicht. Die archäologischen Befunde zeigen anderes, nämlich auch, dass selbst die frühen Kelten Körperhygiene betrieben. Das hat mir immer besonders viel Freude bereitet, auch damit zu provozieren und das Publikum in Gespräche zu verwickeln.
Keltenklischee konnte ich nicht bedienen. Was mir immer mehr Freude bereitet hat, war etwas
Neues zu machen und damit auch etwas zu provozieren.
Ich habe immer mehr Neues probiert und auch danach gesucht, möglichst mit Belegen, manchmal
auch mit „Es war möglich“; wie z. B. knalliges rotes Leder für Schuhe und Rock, was durch einen
bronzezeitlichen Befund durch Schuhe gesichert ist.

Abb. Der Salzherr von Hallstatt, um 600 v.Chr. mit rotem Lederrock.
Fürstensitz Heuneburg, Freilichtmuseum Baden-Württemberg 2006

Abb. Nachbau hallstattzeitlicher Hygiene Gegenstände wie eines Toilettebesteckes mit Pinzette, Fingernagelschneider, Ohrlöffel, sowie eines Bronzekammes und Rasiermesser, alle sind durch archäologische Originalfunde belegt.
Es war nicht umsonst
Was mir nach Jahren zwei Museumsleiter von wichtigen Fachmuseen gesagt haben, war für mich
sehr erfreulich und unerwartet war: „Stefan, Du hast für die Hallstattzeit mehr gemacht, als du denkst,
du hast es bekannter gemacht.“
Die Luft ist draußen
Irgendwann war immer mehr die Luft draußen, Ärger unter Darstellern, es wurden immer die
gleichen Fragen gestellt so z. B. „wo lebten die Kelten, wann lebten die Kelten“ diese Fragen kann heute nicht mal die moderne Archäologie genau sagen, es gibt noch zu viele Fragen.
Selten gab es interessante Gespräche mit Fachkundigen, die mich sehr
gefreut und interessiert haben, in denen ich auch vieles gelernt habe. Danke diesen allen.
Ich suchte und suchte um es für mich wieder interessant zu machen, dabei kam ich immer mehr ins
Gewagte oder nicht mehr Belegbare, was teils auch sehr provozierend war.
Ich stellte aber schnell fest, es machte mir wieder Spaß, auch dieses prickelnde Verruchte, sowie die
verschiedenen Reaktionen der Menschen zu beobachten und neue Menschen kennenzulernen.
Ich zog mich immer mehr aus dem komplett „authentischen“ zurück und ging meinen eigenen und auch einen anderen Weg.
Es ist auch ein Ausgleich zu meiner Arbeit („Museumsnachbauten“ www.noricum.de), bei der ich
millimetergenau nach archäologischen Originalfunden nachbauen muss und darf. Bei meiner jetzigen
„Gewandung“ kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen.
Abb. Nachbauten archäologischer Artefakte der Bronzezeit, Hallstattzeit, Kelten, Griechen, Römer und Germannen.
Anfertigung NORICUM Replikate, Stefan Jaroschinski (Amazonenkrieger).
Video. Anfertigung in Treibarbeit ein Medusa aus Metall , durch Stefan Jaroschinski "Amazonenkrieger", NORICUM Replikate
Meine erste „Amazonenkrieger“ Gewandung
An meiner ursprünglichen hallstattzeitlichen Darstellung „Der Salzherr von Hallstatt“ hatte ich immer mehr verändert, z. B. am Brustpanzer die Brüste weiter ausgetrieben, was sehr praktisch war, so war jetzt Platz für ein kleinen Fotoapparat, Geldbeutel und Fahrzeugschlüssel.
Was noch unangetastet ist und am Weitestem dem Original entspricht, ist der Helm und das Schwert mit Scheide.
Meine Textilien bestanden aus Lackstoff.
Zum Schnitt der Kleidung, wie Rock, Beinlinge etc. verwendete ich als Vorlage oder Anregung zeitgenössische Abbildungen der Antike.
Abb. Der Amazonenkrieger im Wandel der Zeit mit all seinen Veränderungen von 2012 bis 2018 (von links nach rechts)
Reaktionen, Antworten und Ergebnisse
Gerne besuche ich als Amazonenkrieger alte Städte und Orte, Burgen und Schlösser und Veranstaltungen. Dabei treffe ich oft auf erstaunte, verwunderte und interessierte Menschen. Mit vielen habe ich nette und interessante Gespräche und Begegnungen, einige der Kontakte werden intensiver die bis heute andauern, dafür bedanke ich mich herzlichst.
Vieleicht sehen sie mich demnächst auf einer meiner Touren; - sprechen sie mich ruhig an.
Auf diesen Besuchen erlebe ich Einiges, und lerne viel über Menschen. Fragen sie mich - ich erzähle gerne darüber.
Als Amazonenkrieger werde ich oft spontan z.B. zu einem Kaffee, in die Diskothek, zu einer Party, Gruppenfoto, Stadtfest, Werbeveranstaltung eingeladen, was mir auch immer viel Freude macht, dabei lerne ich viele Menschen kenne, gerne können sie mich auch einladen.
Abb. Der Amazonenkrieger in der Öffentlichkeit, dabei treffe ich viele Nette, interessierte , lustige .... Menschen, Spaß und gute Gespräche sind vorprogrammiert, auch viele Fotos werden gemacht.
Video: Amazonenkrieger gewinnt ersten Platz beim Badetiere-Rennen ,
7. Schutzteichfest in Annaberg , Sachsen 2020.

Abb. Der " Amazonenkrieger" Kunst als Provokation zum Anfassen.
Einzigartig - Bizarr - Authentisch - Kunstvoll - Sexy
Kommentar von Lucie : Für mich ist es Erotik mit Kunst verbunden. Und man kann es gut anschauen. Und ich mag Latex .
Manchmal wird mir gesagt, ich würde die Gewandung tragen als ob es selbstverständlich währe, es wirke dadurch sehr „authentisch“.
Werde oft gefragt woher ich den Mut nehme.
Eigentlich nicht schwer, durch immer kleine und nicht so auffällige Veränderungen an meiner Gewandung, über längeren Zeitraum, gewöhne ich mich an die Reaktionen der Menschen und lerne daraus , da diese nicht so extrem ausfallen.
Wenn ich Vorschläge oder Kritiken zu meiner Gewandung oder Verhalten erhalte, nehme ich sie auch sehr ernst , manches setze ich um.
Besonders durch positive Anregungen und Reaktionen habe ich viel gelernt und umgesetzt, wie sie heute beim Amazonenkrieger zu sehen sind.
Der Amazonenkrieger unterliegt einer ewigen Veränderung, Anpassung, Ausprobieren und Neues hinzufügen, die ich in eigener Handarbeit anfertige.
In der heutigen aufgeklärten Zeit sollte es möglich sein in einer Bekleidung die nicht der Masse und Norm entspricht , sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, da es auch keine gesetzeswidrigen Beanstandungen gibt, was mir auch schon des Öfteren von der Polizei bestätigt wurde.
Werde auch gefragt ob ich Homosexuell „Schwul“ wäre, das kann ich mit einem klaren NEIN beantworten.
Die Presse wurde auch schon des Öfteren auf mich aufmerksam z.B., der Freien Presse, Bild Zeitung , Mitteldeutscher Rundfunk.
Kommentar von Carina : Lieber Stefan, Wie ist dein Fitness Programm...? So manch eine Frau würde auch so einen Hintern haben wollen
Kommentar von Till : Lieber Stefan, Danke das du ums wieder die Ehre gegeben hast u. unser Fest wenn auch nicht mit einem Sieg aber dennoch optisch bereichert hast. Komm bitte gerne am 10.7.2022 wieder zum ...
Kommentar von Hermann : ... Finde das bemerkenswert von dir. Kannst stolz sein auf dich.
Kommentar von Christina : ..... und das mit dem Hintern wollte ich auch fragen :-)
Kommentar von Monika : ... Niemals für andere verbiegen, bleibe Dir immer treu....wer damit nicht klar kommt, darf sich ja gerne verabschieden , individuell zu sein, genau das macht es aus...
Kommentar von Sandy : ... Wow, was für Beine.
Kommentar von Stephan : Top Umsetzung und große Handwerks Kunst und du als Amazonenkrieger eh unschlagbar
Kommentar von Jens : Du weißt, dass ich dir für deinen Mut den allergrößten Respekt zolle. Ich hätte diesen Mut nicht. Ich stehe jedes Jahr vor Tausenden und halte Vorträge, aber das hier erfordert richtig Mut. Ich habe dich nun schon mehrfach getroffen und wir haben dich und deine Art sehr ins Herz geschlossen. Mache weiter und lasse dich niemals unterkriegen. Du bist echt ein super Typ und ein toller Freund der Familie
Kommentar von Manuela : Mega outfit :-) finde klasse was du da machst
Verweise und Quellenangaben:
Freie Presse https://www.freiepresse.de/video/youtube/PZUvz6ZKYW4
NORICUM Replikate, Stefan Jaroschinski https://www.noricum.de